03.05.

    Unser Quartier heute morgen: Pension Edeltraut

Zu dem Zeitpunkt war uns schon klar, wir würden heute genauso nass werden wie gestern.

Wir haben jetzt endgültig den Vogelsberg hinter uns und sind in der Wetterau angekommen. Es ist flach geworden und statt Wäldern dominiert die Landwirtschaft. Jetzt bekomme ich Rapsfelder satt.

Zum Glück sind unsere Sachen über Nacht getrocknet, so dass wir zumindest unter unseren Regensachen trocken sind.

Einen regensicheren Platz haben wir lange nicht gefunden.

Ab 10 Uhr regnete es ununterbrochen und erst nach 10 km kam der Ort Bellersheim in Sicht, zwar ohne geöffnete Kneipe, aber immerhin mit einer trockenen Bank für eine erste Pause. Von der Auszeichnung „dolles Dorf des Jahres 2015“ war nichts zu erkennen, äußerlich ein ausgestorbenes Kaff wie viele andere vorher.

Die Versorgung klappt jedenfalls ausgezeichnet, mit Käsebrot, Äpfeln, Marzipan und Studentenfutter.

Dann wurde der Untergrund immer matschiger, Schuhe und Hosen waren voll Schlamm, und wir entschieden uns daher, das nächste Stück Weg auf der Schiene zu machen.

Natürlich nur auf einer stillgelegten Trasse.

Schon der zweite Tag im Regen – man könnte vielleicht meinen, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber es fällt mir auch zu dritt nicht leichter, dieses Wetter zu ertragen. Da bin ich auch froh, dass unsere Etappe schon nach 17 km zu Ende ist.

Kurz vor Münzenberg mit der Münzenburg im Hintergrund
Eine der ältesten romanischen Burganlagen in Deutschland – aber bei Regen weder sehens- noch besichtigungswert.

Und auch für morgen macht uns die Vorhersage wenig Hoffnung.

Der Weg von Langd über Hungen nach Münzenberg