Zu dem Zeitpunkt war uns schon klar, wir würden heute genauso nass werden wie gestern.
Wir haben jetzt endgültig den Vogelsberg hinter uns und sind in der Wetterau angekommen. Es ist flach geworden und statt Wäldern dominiert die Landwirtschaft. Jetzt bekomme ich Rapsfelder satt.
Zum Glück sind unsere Sachen über Nacht getrocknet, so dass wir zumindest unter unseren Regensachen trocken sind.
Ab 10 Uhr regnete es ununterbrochen und erst nach 10 km kam der Ort Bellersheim in Sicht, zwar ohne geöffnete Kneipe, aber immerhin mit einer trockenen Bank für eine erste Pause. Von der Auszeichnung „dolles Dorf des Jahres 2015“ war nichts zu erkennen, äußerlich ein ausgestorbenes Kaff wie viele andere vorher.
Dann wurde der Untergrund immer matschiger, Schuhe und Hosen waren voll Schlamm, und wir entschieden uns daher, das nächste Stück Weg auf der Schiene zu machen.
Schon der zweite Tag im Regen – man könnte vielleicht meinen, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber es fällt mir auch zu dritt nicht leichter, dieses Wetter zu ertragen. Da bin ich auch froh, dass unsere Etappe schon nach 17 km zu Ende ist.
Und auch für morgen macht uns die Vorhersage wenig Hoffnung.