Ich brauche mal wieder einen Tag Pause. Blase am Fuß, erschöpft und etwas frustriert wegen der fehlenden Übernachtungsplätze, lasse ich es mir gut gehen. Außerdem ist Bar-le-Duc wirklich einen Tag wert. Fast das gesamte Stadtbild ist original Renaissance.
Das Tourismusbüro übertreibt dann auch etwas und behauptet, bei Ihnen hätte die Renaissance schon hundert Jahre früher angefangen. Der älteste Teil ist das Schloss in der Oberstadt, um das herum die Herzöge von Anjou ihre Günstlinge angesiedelt haben.
Vom Schloss ließen sich oben keine guten Fotos machen, es wird teilweise renoviert.
Dadurch dass die Stadt vom ersten Weltkrieg verschont geblieben ist, trotz der Schlacht an der Marne ganz in der Nähe, ist hier vieles erhalten geblieben.
Direkt am Campingplatz liegt das Château de Marbeaumont, das ich für Barock gehalten hätte. Aber es stammt aus der Belle Époque, von einem offensichtlich romantisch veranlagtem Banker. Jetzt ist darin eine Spielarchiv (!) untergebracht, und im Garten wurde Frisbee und Volleyball gespielt.
Nach meiner touristischen Tour war ich dann einkaufen, denn ich bin heute vom Campingplatz in eine bequeme Ferienwohnung umgezogen – 100 m weiter. Ich kann mir also selbst etwas zu essen machen.
Und ich nutze die Vorteile der Wohnung aus: Haare waschen, Wäsche waschen, unbegrenzt Strom, wegen Übernachten herumtelefonieren, nachmittags zur Bäckerei, Beine hochlegen – der pure Luxus. Und draußen ist das schönste Wetter. Schon komisch, hier in der Bude zu hocken. Aber morgen geht es ja weiter und das schöne Wetter soll wohl bleiben.
Wenn ich richtig rechne, sind es noch 10 Tage bis Paris. Und ab morgen vielleicht wieder auf einem richtigen Wanderweg, dem GR 14.