Mein erstes Ziel von Prag aus sollte die Burg Karlstejn sein. Bei bewölktem Himmel allerdings nur wenig fotogen – und außerdem montags geschlossen. Und auch sonst ist hier im April noch eindeutig Vorsaison: nur eine (!) japanische Reisegruppe.
König Karl wollte Böhmen zum Mittelpunkt europäischer Macht machen. Dazu wurden die beiden Burgen Karlstejn und Krivoklát gebaut. Und als er sein Ziel erreicht hatte und zum Kaiser Karl IV gekrönt wurde, war das „Goldene Prag“ tatsächlich kulturelles Zentrum Europas.
Zur Zeit der KuK Monarchie in Österreich und Ungarn wurde Karlsbad der berühmteste Kurort in Europa, und das ist überall zu spüren. Und es macht Spaß durch die Stadt zu wandern, was wegen der vielen Treppen ganz schön anstrengend werden kann.
Bis auf die Bausünden der 70er und 80er Jahre ist hier alles liebevoll erhalten geblieben und natürlich immer noch Kurort und touristische Attraktion.
Ganz unerwartet stolpere ich auch noch über Loket mit mittelalterlichem Stadtbild und „städtisches Denkmalreservat“. Die Burg wurde schon gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und das Städtchen ist original erhalten.
Nach Loket ist Cheb (Eger) die nächste städtische Überraschung. 1167 gehörte Eger zum Reich Friedrichs Barbarossas (der mit dem roten Bart), von 1938-1945 zum Reich Adolf Hitlers (der mit dem Chaplin-Bart). Dazwischen wurde es immer wieder zwischen deutschen und tschechischen Interessen hin und her geschoben.