02.06.

Die ruhigen Zeiten sind vorbei. Gleich heute morgen musste ich mich beeilen, weil meine Gastgeber auf die Arbeit mussten, spätestens um 8:15 Uhr. Ich musste also schnell machen mit meinem Frühstück. Freundlich aber bestimmt wurde ich vor die Tür gesetzt.

Ein letzter Blick auf das Rathaus von La-Ferté-sous-Jouarre

Diese Hektik hat mich den ganzen Tag begleitet.
Hier ist der Verkehr dichter, schneller, lauter – und die Wanderwege gibt es nicht mehr, oder sie zwingen mich zu weiten Umwegen. Dazu ist mein linker Fuß jetzt auch noch leicht geschwollen und ich muss mit Schmerztabletten dagegen arbeiten. Derselbe Fuß, der schon im Thüringer Wald entzündet war.

Das hier sieht jetzt noch nicht nach viel Verkehr aus, geradezu idyllisch, die Brücke von La-Ferté-sous-Jouarre

Nach den ersten zwei Orten, die ich glücklich umgangen habe, und den Straßen, die ich glücklich überlebt habe, stehe ich mittags wieder vor dem Problem: Straße oder Umweg. Da entscheide ich mich für den Bus (!) und bin in einer halben Stunde am Ziel in Meaux. Hier kann ich was trinken und die Füße in der Marne kühlen. Das hilft auch so weit, dass ich danach noch die Stadt erkunden kann.

Füße kühlen mit Blick auf die Kathedrale und den Yachthafen
Die Kathedrale Saint Etienne aus dem frühen 13. Jahrhundert, später deutlich erweitert.

Aber sobald ich irgendwo sitze, falle ich in Sekundenschlaf. Ich bin wohl etwas erschöpft und habe gestern zu wenig Schlaf bekommen.

Und ich sitze oft, denn ich habe durch die Busfahrt Zeit gewonnen, und jetzt muss ich den Tag morgen in Paris planen. Ich will von hier zum Gare de l’Est und mir mit dem Zug die 45 km durch die Banlieus ersparen. Ich bin jetzt auf Abschluss gepolt. Sonst müsste ich ja erst einmal meinen Fuß schonen.

Heute bin ich dann insgesamt auch nur 14 km gelaufen und wohne heute Abend in der Vorstadt.

Ich wohne in den Blocks weiter rechts.

Die Wohnung ist winzig und ich schlafe im Wohnzimmer/Esszimmer/Küche. Das wird bestimmt schwierig, denn Leïla hat schon gesagt, sie ist nicht vor Mitternacht im Bett und schläft morgen aus.

4 Gedanken zu „02.06.“

  1. Lieber Jürgen, ich wünsche dir ein grandioses Finale am eifelturm und eine geruhsame Heimfahrt
    Ein Gruß vom openohr

      1. Lieber Jürgen !
        Du hast es wirklich geschafft – wir sind stolz auf Dich und deine Füße…..Die Schwielen gehen mit guter Pediküre wieder weg, Narben gabs ja GottseiDank keine und dafür bleiben die schönen Erinnerungen bestehen,während die unangenehmen einfach vergessen werden…
        Welcome back
        Helmut und Ellen

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