06.05.

Die Nacht haben wir bei Dachgebern verbracht. Für alle die das nicht kennen: Das ist eine Gruppe von Leuten, die sich gegenseitig kostenfrei Quartier bieten. Und mein Bruder Klaus ist da Mitglied.

Vielen Dank noch mal nach Wehrheim!

Und heute hatten wir das große Los gezogen und endlich Sonne und Wärme satt.

Es ist aber auch der letzte Tag, an dem ich mich nicht um die Wegführung und die Unterkünfte kümmern und unterwegs ohne die Frotzeleien und Unterhaltung meiner Brüder auskommen muss.

Diese Unterstützung werde ich vermissen!

Die Tour ging von Anfang an steil bergauf und insgesamt auf 770 Höhenmeter, vorbei am Römerkastell Saalburg und immer wieder am Limes entlang.

Die Saalburg kannte ich schon und meine Brüder hatten kein großes Interesse an einer Besichtigung.
Suchbild

Bisher kenne ich die Gegend hier eigentlich nur vom Langlauf her, und Sandplacken war eine der Loipen-Treffpunkte. Es ist aber auch eine Felsformation, die völlig frei steht und von der aus wir das ganze Rhein-Maingebiet überblicken konnten. Die Skyline Frankfurts allerdings nur sehr vage im Dunst erkennbar.

Der Blick von oben in Gegenrichtung Skyline

Unser erster längerer Stopp war auf der Aussichtsterrasse im Berggasthof Herzberg bei Kakao und Kuchen. Unsere Belohnung für den Aufstieg und ein viel attraktiveres Ausflugsziel als der Feldberg und auch mit tollem Ausblick.

Der Aussichtsturm auf dem Herzberg

Zum Feldberg kamen wir aber auch noch, denn der E3 führt direkt am großen und kleinen Feldberg vorbei. Wir waren nicht ganz oben, auf die letzten 2 km haben wir dankend verzichtet, denn der Verkehr um den Feldberg mit zig Motorrädern machte das Wandern auch wenig entspannt.

Drei Bilder unserer letzten großen Käsebrotpause. Ausweiskontrolle!

Dann ging es nach Glashütten genauso steil bergab wie vorher bergauf – und wir werden es morgen wieder in den Waden spüren. 20 km waren es heute und für mich inzwischen über 800 km.

05.05.

Wir sind schon drei abenteuerliche Gestalten.

Heute morgen wurden wir von unserer Gastgeberin mit diesem Foto aus der Butzbacher Zeitung überrascht.

Ich freue mich hier im Taunus zu sein und die Landschaft kommt mir sehr vertraut vor, eine Mischung aus Wiesen, Laub und Nadelwald.

Blick auf den Steinkopf
Und ein paar Forellenteiche liegen auch auf unserem Weg. So wie es riecht, werden die Forellen auch gleich gebraten.

Überraschend tauchen auch einige große Kletterfelsen auf und Klaus erinnert sich an seine geologische Vergangenheit (als Geographielehrer).

Es bleibt den ganzen Tag trocken und wir sind weiterhin guter Hoffnung auch irgendwann mal die Sonne zu sehen.

Wir überwinden alle Hindernisse.

Von der Kranzburg in Kranzberg haben wir etwa dreißig Fotos gemacht, ehe wir mit diesem zufrieden waren.

Der E3 folgte später dem Limes und wir wechseln ab und zu römische und germanische Seite. Wir kreuzen einige römische Fundamente, aber das Highlight ist dann das Kastell Kapersburg und die Grundmauern des Badehauses.

Die Kapersburg …
… mit dem Badehaus,
das leider nicht mehr in Betrieb ist. 

Wir haben uns heute noch mal auf 23 km gesteigert und einiges an Höhenmetern geschafft.

Unsere Strecke von Bodenrod bis Bahnhof Saalburg. Von dort sind wir eine Station schwarz bis Werheim gefahren zu unserem Abendquartier. Ich hab es auf der kurzen Strecke einfach nicht geschafft, per RMV-App ein Ticket zu lösen.

04.05.

Die Burg in Münzenberg

Die Münzenburg soll ja eine der ältesten erhaltenen Burganlagen im Land sein, aber leider erst ab 10 Uhr geöffnet …

… und bei diesem Wetter sah sie nicht besonders gut erhalten aus.

Meine Erkenntnis von heute morgen in unserer Bleibe war, je weiter ich nach Westen komme, desto härter wird das Wasser und desto weicher das Klopapier.

Navigation bei Hochwasser

Die gute Nachricht: Heute hatten wir so gut wie keinen Regen. Die schlechte: Inzwischen sind die Wege so durchgeweicht, dass wir freiwillig Umwege über Asphalt gelaufen sind und unser Outfit etwas gelitten hat.

Schlafzimmer, Küche, Bad

Aber immerhin hatten wir ab und zu ein bisschen Weitsicht und insgesamt war auch unsere Laune deutlich besser. Alle 5 km über flaches Land gab es dann auch wieder mal ein Wanderzeichen – in Ermangelung eines Baumes einfach auf die Straße genagelt.

Da gibt es in der Wetterau noch Potential nach oben.

Butzbach war nach knapp 10 km Zwischenstation, und wir sind nach einem Irrweg durch die Stadt auch schließlich in einem Café gelandet – das erste und zweite waren nur Eiscafés, das nächste war zu leer, das vierte stank nach Rauch und ich wollte bei dem Wetter auf jeden Fall drinnen sitzen …

Der Marktplatz in Butzbach

Und dann bekam Klaus seinen Kakao ohne Sahne (machen wir nicht!) und ich meinen Erdbeerkuchen mit Sahne. Und Ulli isst sowieso nur Käsebrötchen – wegen Diabetes. Und dann hab ich erst jemandem mein Ladegerät und dann auch noch das Kabel ausgeliehen – also nix los.

Butzbach war dann nicht nur die Perle, sondern auch das Ende des Weges durch die Wetterau, danach ging es aufwärts in den Hochtaunus. Und der zweite Teil des Tages war dann voll nasser Überraschungen und Bergbäche auf unserem Weg.

Der andererseits sehr abwechslungsreich durch lichten Wald und gut markiert war (Dank an dieser Stelle an den Taunusclub), und Ulli nutzte die Gelegenheit, im tiefsten Wald einen Termin zum Blut abnehmen zu machen. Schöne neue Welt!

Klaus ist Autor bei Wikipedia und musste unbedingt von Hausen und Bodenrod attraktive Fotos machen, denn die Orte sind zwar mit einem Eintrag vertreten, aber noch ohne Bild. Darüberhinaus hat er jetzt ein Bild von Fee (11 Jahre), ihrer kleinen Schwester und ihrem Freund. Und weiß alles über die alte Dorfschule und Fees rumänische Oma.

Bodenrod im Hochtaunus (Hintertaunus?)

Überhaupt Bodenrod – da wollten wir ursprünglich in die Pfadfinderunterkunft auf dem Donnerskopf, aber heute haben wir endlich erfahren, dass die noch geschlossen hat und die Duschen saniert werden. Ein bisschen spät die Info, aber immerhin haben wir noch eine Alternative gefunden. Und haben 22 km geschafft – Respekt für meine Mitwanderer.

03.05.

    Unser Quartier heute morgen: Pension Edeltraut

Zu dem Zeitpunkt war uns schon klar, wir würden heute genauso nass werden wie gestern.

Wir haben jetzt endgültig den Vogelsberg hinter uns und sind in der Wetterau angekommen. Es ist flach geworden und statt Wäldern dominiert die Landwirtschaft. Jetzt bekomme ich Rapsfelder satt.

Zum Glück sind unsere Sachen über Nacht getrocknet, so dass wir zumindest unter unseren Regensachen trocken sind.

Einen regensicheren Platz haben wir lange nicht gefunden.

Ab 10 Uhr regnete es ununterbrochen und erst nach 10 km kam der Ort Bellersheim in Sicht, zwar ohne geöffnete Kneipe, aber immerhin mit einer trockenen Bank für eine erste Pause. Von der Auszeichnung „dolles Dorf des Jahres 2015“ war nichts zu erkennen, äußerlich ein ausgestorbenes Kaff wie viele andere vorher.

Die Versorgung klappt jedenfalls ausgezeichnet, mit Käsebrot, Äpfeln, Marzipan und Studentenfutter.

Dann wurde der Untergrund immer matschiger, Schuhe und Hosen waren voll Schlamm, und wir entschieden uns daher, das nächste Stück Weg auf der Schiene zu machen.

Natürlich nur auf einer stillgelegten Trasse.

Schon der zweite Tag im Regen – man könnte vielleicht meinen, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber es fällt mir auch zu dritt nicht leichter, dieses Wetter zu ertragen. Da bin ich auch froh, dass unsere Etappe schon nach 17 km zu Ende ist.

Kurz vor Münzenberg mit der Münzenburg im Hintergrund
Eine der ältesten romanischen Burganlagen in Deutschland – aber bei Regen weder sehens- noch besichtigungswert.

Und auch für morgen macht uns die Vorhersage wenig Hoffnung.

Der Weg von Langd über Hungen nach Münzenberg

02.05.

Schotten hat einige sehr schöne Ecken.

Das war heute ein Regentag der übleren Sorte und wir sind ziemlich durchnässt worden. Der Vormittag war noch relativ trocken und wir sind mit guter Laune gestartet.

Die drei Brüder Ulrich, Jürgen und Klaus (v.l.)
Und auch in Schotten hatte es zwar nachts geregnet, aber es fing erst wieder zu nieseln an, als wir schon im Wald waren.

Dann regnete es sich für 3 Stunden ein und es gibt nur wenig Natur zu zeigen, weil es den Rest des Tages ausschließlich durch Wald ging.

Aus der Serie „Besondere Bäume“
Letztlich sah es den ganzen Tag so aus, und außer uns war wirklich niemand unterwegs.
Für kurze Zeit saßen wir im Trockenen auf einem Hochsitz.

Es gab auf dem ganzen Weg auch keine Einkehrmöglichkeit und nicht einmal eine Hütte, in die wir uns hätten flüchten können. Also Zähne zusammen und durch. Aber dafür haben wir die 18 km heute gut überstanden und wohnen jetzt in einem kleinen Fachwerkhaus in Langd.

Immerhin sind wir optimal ausgerüstet.

Zum Glück gibt es hier einen Wäscheständer und genug Heizkörper um alle unsere Klamotten zu trocknen, und die Schuhe sind mit Papiertüchern ausgestopft.

Stillleben mit nasser Hose

01.05.

Jugendherberge Hoherodskopf

Leider war meine Dusche heute morgen kalt, aber sonst waren Übernachtung und Frühstück völlig in Ordnung. Ich habe mir etwas mehr Zeit gelassen als sonst, denn ich hatte heute ja kaum was vor.

Der Blick vom Hoherodskopf in Richtung der heutigen Tour

Es ging hauptsächlich bergab und  leider bei bedecktem Himmel und wenig Weitsicht. Ausnahmsweise waren heute jede Menge Wandergruppen und Familien unterwegs und viele davon schon am Vormittag mit der Flasche am Hals. Gute Stimmung überall.

Ich war dann bis mittags in Schotten, um mich dort mit meinen Brüdern zu treffen, die mich jetzt eine Woche begleiten werden und sich auch um die Quartiere gekümmert haben.

Leider hat es nachmittags schon wie versprochen zu regnen angefangen.

Und unsere Unterkunft heute ist wahrlich der reine Luxus, wir sitzen hier im gemütlichen Wohnzimmer, ich bekomme die Wäsche gewaschen, duschen und Haare waschen ging auch. Und unsere Gastgeberin hat uns sogar angeboten, uns bei dem Wetter zum Gasthof zu fahren. Sie ist ausgerechnet zuständig für Tourismus im Vogelsberg und organisiert die Pilgerwanderungen auf der Bonifatiusroute, die ich gestern und vorgestern gelaufen bin.

Vom Hoherodskopf nach Schotten waren es 16 km.

30.04.

Blankenau war heute Ausgangspunkt unserer Tour.

Von dort aus kommt man genauso schnell nach Fulda und in die Rhön wie in den Vogelsberg. Irgendwie zwischendrin und sehr idyllisch im Tal gelegen. Wir haben den ganzen Tag fantasiert, wie man den Vogelsberg werbetechnisch aufwerten könnte und Blankenau wäre der ideale Ausgangspunkt.

Überhaupt ist es ganz anders, zu zweit zu laufen, wir haben uns dann meist über solche Fantasien unterhalten, touristische Projekte geplant und von der Landschaft geschwärmt. Ich vergesse die Dokumentation meiner Kilometer und auch der Blog kommt zu kurz. Und tatsächlich mache ich nicht mehr nur alleine mein Tempo, sondern da ist jemand anders der zieht, wenn ich mal einen Durchhänger habe – und umgekehrt.

Nach 12 km war dann endlich eine längere Pause in Herbstein in Sicht.

Auf der Suche nach einem Café haben wir zuerst die begehbare Stadtmauer entdeckt und dort Einheimische gefunden, die uns vom König von Herbstein erzählt haben.

Die Stadtmauer von Herbstein
Eine Kirche im Puppenstubenformat. Hier wohnt der König, und weil Herbstein so klein ist, können sie sich auch nur einen kleinen König leisten.

Das Café haben wir dann doch noch gefunden und können es nur weiter empfehlen! Und hier scheue ich mich nicht, Werbung für das Café der Kaffeemacherin zu machen.

Die Kuchen sind selbst gemacht und wirklich lecker.
Ein überschaubarer und heller Innenraum
Christine Hardt, die das Café seit drei Jahren hat und selbst die Kuchen backt.

Danach ging es weiter bis zum Hoherodskopf fast ausschließlich bergauf.

Eine Zeit lang ging es durch diese lichte Allee und es wurde noch richtig warm.
Selfie mit meinem kleinen Stativ

Bis zum höchsten Berg des Vogelsberg und zur ersten Jugendherberge meiner Wanderung waren es heute 26 km und wir haben uns zum Abschluss mit gebackener Forelle im Restaurant unterhalb des Sendeturms belohnt. Dann hat Angela ihre Etappe beendet und ist zurück nach Frankfurt.

Der Blick von hier oben „mit Toscana-Feeling“

29.04.

Ich bin heute ab Fulda Hauptbahnhof zum ersten Mal in Begleitung gelaufen, Angela Köth, eine PR-Kollegin und gute Bekannte hat sich für zwei Tage angeschlossen.

Angela Köth auf dem Europäischen Fernwanderweg E3

Wir haben in Fulda die Rhön hinter uns gelassen und sind ab jetzt im Vogelsberg unterwegs.

Das erste blühende Rapsfeld

Sie musste sich auch erst einmal an das Durcheinander der verschiedenen Wege gewöhnen: Der E3, der auf meiner App eingezeichnet ist, der E3, der dann am Weg (oft sehr schlecht) markiert ist, und der Weg, den mir meine App als Strecke Prag-Paris vorgegeben hat – und schließlich nimmt man ja auch manchmal Umwege. Und dann muss die Realität immer wieder angepasst werden.

Die wichtigste Station in Fulda Hbf war erst einmal das Café Gerlach mit bequemen Ecken und guten Kuchen, aber dann haben wir auch noch eine Runde durch den Schlossgarten gedreht. Und haben unseren Weg so gelegt, dass wir auch am Dom vorbeigekommen sind.

Fulda, die Orangerie
Fulda, der Dom

Gleich hinter dem Dom liegt die Michaelskirche, mit dem ersten Ursprungsbau von 819 eine der ältesten Kirchen Deutschlands und mit ihrem kreuzförmigen Grundriss und dem Rundbau in der Mitte fast orientalisch.

Die Michaelskirche
Der zentrale Raum der Kirche mit seinem Säulenkreis

Es war mit 33 km mal wieder eine lange Tour. Und der Chef unserer Ferienwohnung ist fast 80 und hat uns nicht nur mit einem fantastischem Abendbrot versorgt, sondern auch mit genauso tollen Geschichten aus 80 Jahren Leben, dass es sehr spät geworden ist. Außerdem gibt es mal wieder kein Netz.

Als Vorspeise gab es Markklößchensuppe.

28.04.

Der Dietgeshof bei Morgensonne

Mein Nachtlager im Dietgeshof mit Apfelweinkneipe liegt ziemlich abseits auf dem Berg und außerhalb von Tann (Rhön). Deshalb bietet der Senior an, die Gäste zu holen und nachts um 2 Uhr auch wieder nach Hause zu fahren. Das ist ein Service!? Der Senior hat ziemlich schlimmes Asthma und viel mehr als Auto fahren (und die Kühe füttern) kann er nicht mehr. Und da fährt er nachts manchmal 400 km! Er hat mir auch angeboten mich irgendwohin zu fahren. Aber ich lauf ja freiwillig.

Manchmal hat die Landschaft was von Voralpen-Panorama.

An einem Platz mit so einer bemerkenswerten Aussicht bin ich auf einen kleinen Friedhof gestoßen. Kleine Kapelle, aber alle Kreuze ohne Namen und stattdessen mit Nummern?

Dann ist mir gedämmert: Das ist ein Kreuzweg!

Und das Motto der Kirche hat mich direkt angesprochen.

Na dann, alter Mann. 650 km sind geschafft, 850 km sind’s noch bis Paris.

Nachmittags bin ich an der Milseburg vorbeigekommen, ein ziemlich schroffer Berg, mit einer kompakten Spitze aus Basalt.

Die Milseburg

Sieht bemerkenswert aus und ist außerdem mit einem hohen Wall aus Steinen umgeben, dem Ringwall. Jetzt gehen Ausgrabungen los, und man hat schon festgestellt, dass der Ringwall der Rest einer Mauer aus Holz und Steinen ist.

Die Milseburg (Nahaufnahme)

Der Ringwall wurde vermutlich im 2./1. Jh vor Chr. von den Kelten als Wohn- oder Kultplatz errichtet. Ich hab mir den zusätzlichen Aufstieg erspart, ich war vor ein paar Jahren schon mal mit meinen Brüdern oben.

Eines der vielen bemerkenswerten Naturdenkmäler. Könnte auch in Afrika stehen.

War mal wieder ein langer Tag mit 32 km vom Dietgeshof bis Dipperz. Und hier konnte ich auch erst ab 20 Uhr in die Unterkunft und musste vorher noch die Zeit rumkriegen. Eine Kneipe gibt es hier nicht und weit laufen wollte ich nach dieser Tagestour auch nicht. Also blieb mir nur ein Picknick am Wegrand.

In solch netter Nachbarschaft

27.04.

Laubwald!

Während ich so vor mich hin laufe, fällt mir auf: Wo kommt denn auf einmal das ganze Laub her. Nach 2 Wochen Fichten ein völlig anderes Bild und Laufgefühl.

Katzenstein oder Horn oder Gläserberg – einer der vielen Berge heute

Die Rhön ist ganz schön anstrengend, ich laufe einen Berg nach dem anderen und wundere mich nach nur 23 km, warum ich so kaputt bin und der Rücken wieder wehtut. Meine GesundheitsApp weiß es: Ich bin heute 155 Stockwerke gestiegen und mein letzter Rekord (in Tschechien) waren 90 Stockwerke.

Auch die Rhön hat ihren gefeierten Robin Hood des Waldes. Er heißt Rhönpaulus und hat im 18. Jahrhundert nur die Reichen bestohlen und den Armen abgegeben. Letztlich wurde auch er gefasst und hingerichtet. Die Höhle, in der er gelebt hat, lag auf meinem Weg. Aber ich musste feststellen, dass sie mittlerweile verschüttet ist, nur die Sagen um seine Person haben sich gehalten.

Plakat des Musicals über den Rhönpaulus
Der Wald um die Höhle besteht zum Teil aus über 800 Jahre alten Eiben.

Meine letzte Übernachtung war direkt neben einem Reiterhof und etwas nobler war das Publikum und die Einrichtung.

Mein Zimmer im Gasthof Bernshäuser Grüne Kutte

Heute dann das Kontrastprogramm. Eine Übernachtung auf dem Campingplatz hat zwar wieder nicht geklappt, aber ich hab etwas Gleichwertiges gefunden, einen Bauernhof mit Apfelweinkneipe und Matratzenlager – und ausgezeichnetem WLAN!

Unterm Dach beim Dietgeshof

Ich habe gerade den Ofen eingeheizt, Dusche und Toilette gibt es auch – und ich bin der einzige Gast. Genieße die Sonderbehandlung – denn eigentlich ist heute Ruhetag.

Meine Heizung im Dietgeshof
Blick aus dem Fenster des Matratzenlagers
Bernshausen – Tann (Rhön)