Heute morgen war ich noch im 4-Sterne Hotel und jetzt in einer Dorfpension mit Gemeinschaftsbad und ohne WLAN. Nach dem Upgrade jetzt das Downgrade. Aber das Zimmer hab ich für mich.
Die 20 km bis zu meinem Ziel kamen mir manchmal etwas endlos und mühsam vor, meine App hatte einen Weg gewählt, der oft kein markierter Wanderweg war: schön und manchmal wild, aber schwer zu finden. Ohne Ortung wäre ich ganz schön verloren gewesen.
Daher mein Motto: Wer nicht vom Wege abkommt, bleibt auf der Strecke.
Ich musste mich immer wieder neu orientieren und bin nicht so richtig in meinen Rhythmus gekommen. Aber die Landschaft ist sehr wild, urig und sehenswert.
Hier gibt es sogar Feuersalamander! Zumindest gab es einen, den ich tot auf der Straße gefunden habe. Die habe ich in Deutschland schon seit Anfang der 80er Jahre nicht mehr gesehen.
Mein heutiges Ziel Rabstejn nad Strelou ist die kleinste Stadt Tschechiens mit aktuell 16 festen Einwohnern. Aus der Zeit der Stadtrechte stammen noch ein alter Burgturm, eine Stadtmauer, ein barockes Schloss und eine barocke Kirche. Alles hoch oben über dem Flüsschen Strela.
Janni, der Sohn meiner Gastgeber, konnte zum Glück gut Englisch. Und so haben wir den halben Abend beim Bier auf der Terrasse zusammen gesessen und haben uns gegenseitig unsere Lebensgeschichten erzählt. Hier ist jetzt am Wochenende tatsächlich noch eine Wandergruppe abgestiegen.