Jetzt geht’s auf den Rennsteig und durch Thüringen. Allerdings die ersten 6 km nur bergauf und etwas enttäuschend fast immer an der Straße entlang. Aber danach wurde die Wegführung besser und ging nur noch durch Wald.
Die Ausschilderung ist bestens, da muss ich heute überhaupt nicht mein Navi bemühen.
Der Tag fängt frostig an und bleibt auch so, und bei 700 m liegen auch noch bis zu 10 cm Schnee. Wenn dann die Sonne rauskommt, stellt sich gleich so ein Gefühl von Skiurlaub ein. Vor allem weil der Rhythmus mit den Stöcken der gleiche ist wie beim Langlauf.
Nach der halben Strecke schickt auch mein linkes Schienbein nicht mehr bei jedem Schritt ein Schmerzsignal ans Hirn (immer noch Spätfolge meines Marathons vorgestern) – vermutlich hat es aufgegeben, es hört ja doch keiner.
Und auch hier wieder nirgendwo ein Gasthof, der offen hätte. Da mache ich mir dann Hoffnung auf das lange angekündigte Rennsteighaus.
Toll, es hat geöffnet, da gibt es Toiletten, man kann nach Bestellung übernachten – und sogar frei zugängliche Duschen. Nur der separate Aufenthaltsraum ist geschlossen und niemand im Haus. Was Warmes zu Trinken – Fehlanzeige! Immerhin gibt es eine Steckdose fürs Handy.
Alle Häuser sind hier mit Schiefer verkleidet, es erinnert mich schwer ans Sauerland. Aber da gäbe es mindestens eine Kneipe im Dorf.
Nach 29 km bin ich am Ziel in Steinbach am Wald – in Franken. Hier wird Fränkisch und Bayerisch gesprochen. Und hier erwartet mich ein Zimmer mit Badewanne – welch seltener Luxus. Also hoffe ich, dass morgen die Schienbeine wieder mitmachen.