18.04.

Heute morgen, mein erster Blick aus dem Fenster!

Das war ein besonderer Tag heute, der schon mit 5 cm Neuschnee anfing. Aber was ein Glück, es hatte nachts geschneit und ich konnte trocken starten. Dafür musste ich 500 m an der Landstraße entlang laufen und da hat mich ein Reporter vom MDR abgepasst, mich beim Wandern im Schnee gefilmt und mich interviewt. Woher, wohin und warum – und was ich von Wetter halte. Der Beitrag ist dann aber wohl doch nicht gesendet worden. Schade.

Morgens war noch Frost und der Schnee knirschte bei jedem Schritt.
Hindernisse auf dem Weg
Auf 600 m Höhe und bei 3 Grad hielt sich der Schnee bis mittags.

Dann setzten Schneeregen und Graupelschauer ein, ich musste öfter mal Pausen in Hütten und Bushaltestellen einlegen, und ab Mittag war dann alles weggetaut.

Der Kammweg hat mich lange an der ehemaligen Grenze entlang geführt und ich war heute nacheinander in Sachsen, Franken und Thüringen (übrigens alles Freistaaten).

Die ehemaligen Wege der Grenzposten sind jetzt zu Wanderwegen umfunktioniert.
Teilweise sind noch komplette Grenzanlagen erhalten.
Wachturm der DDR

Als Grenzregion ist die Gegend hier völlig entsiedelt worden und bis heute noch nicht touristisch erschlossen. So bin ich dann Stunden um Stunden (9 1/2 Std. reine Laufzeit) gelaufen, ohne einen Gasthof zu finden, der offen hatte, geschweige denn eine Pension. Und die netten Menschen, die ich getroffen habe, haben mir zwar einen Kaffee angeboten, aber keinen Platz für die Nacht.

Würden Sie diesem Mann einen Kaffee anbieten?

Und so sind es dann 41 km bis zu meinem Zimmer in Hirschberg/Saale geworden. Ich bin entsprechend platt und hoffe auf weniger rekordverdächtige Anforderungen, wenn es denn morgen auf den Rennsteig geht. Das Wetter hingegen hat mir wenig ausgemacht, dafür bin ich offensichtlich gut gerüstet.