25.04.

Draußen Schneeschauer, drinnen trocken aber kalt.

Meine Trauer über den Abschied vom Rennsteig hält sich in Grenzen, ich will jetzt an die hessische Adria!

Aber mit seinen Sportanlagen hat Oberhof wirklich was zu bieten, mit Riesenparkplätzen, Schneehütten, Trainingsstrecken für Sommerlanglauf, Sprungschanze …

Der Parkplatz beim Skizirkus
Und erst die SportlerInnen, die mir begegnet sind – diese Waden! Die sahen schon schwer nach Olympiateam aus. Ich hab aber keine bekannten Gesichter gesehen.

Der Abstieg vom Kamm des Thüringer Waldes war ein echter Kampf. Meine App hatte einen Weg ausgesucht, der manchmal kaum zu erkennen war, der steil bergab ging, teilweise durchs Unterholz, markiert war er sowieso nicht – aber er hatte einen Namen: Franz Zuber Weg.

Hier geht’s runter.
Wo weiter? Rechts, links – natürlich geradeaus!
Abstieg von 600 auf 400 m Höhe

Ich habe mich gefragt, was das für ein Typ gewesen sein muss. Unten im Finstertal hat mich nämlich der Senior der Drechslerei Zimmer abgefangen mit den Worten „Wie sind se denn da runtergekommen“. Und der kannte den Franz Zuber tatsächlich noch, wie er jedes Wochenende diesen Weg gelaufen ist – im Winter mit Schneeschuhen. Und ich hab erfahren, dass es die Drechslerei schon seit 170 Jahren gibt und dass jetzt die Tochter den Betrieb führt. Und 1947 das 100-jährige mit Bratkartoffeln und Würstchen, und die Oma vom Senior hatte 7 Kinder …

Die Drechslerei Zimmer stellt heute vor allem Griffe für Schraubendreher her.

Ich laufe von Prag nach Paris und da muss ich natürlich durch den Franz Zuber Weg! Fand der Senior lustig.

Nach 29 km hatte ich es dann auch endlich bis zu einer Unterkunft in Schmalkalden geschafft. Ich hatte von unterwegs eine gebucht, aber die war dann schon doppelt belegt. Letztlich hat mir die Touri-Info weitergeholfen.

Schloss Wilhelmsburg

Und weil mein Zimmer noch hergerichtet werden musste, hatte ich 2 Stunden Zeit um mir den Ort anzusehen.

Viel schönes altes Fachwerk und …
… ein herrlicher Blick über die Altstadt vom Schloss aus