13.04.

Gestern war ich wirklich fernab jeder Zivilisation unterwegs und hatte abends weder WLAN noch Netz. Daher jetzt mein Nachtrag für den 13.4.

Aufstieg auf den Krudum bei Regen

Es ging durch den Kaiserwald (Slavkovsky les) und bis auf den Gipfel Krudum – mit 820 m mein höchster Punkt bisher.

Der Krudum von weitem. Da hatte ich noch ein paar Höhenmeter vor mir.

Der Rundumblick war fantastisch – allerdings nicht vom Turm, denn da wurde vor elektromagnetischen Feldern für Handys gewarnt.

Mit meiner Höhenangst bin ich dann da auch nicht hochgestiegen.

Den Rest des Tages – insgesamt 27 km – ging es dann ausschließlich durch Wald. Die einzigen, die mir begegnet sind, waren 3 Waldarbeiter im Jeep. Allerdings bin ich zwischendurch auch 1/2 Std. auf der Landstraße gelaufen – mit einigem Verkehr.
Ich bin dann auf den Hinweis eines verschwundenen Dorfes gestoßen.

Frohnau (*1187-1945)

Im Mittelalter und bis ins 20. Jahrhundert lebten hier noch 300-500 Menschen. Jetzt ist davon keine Spur zu sehen, nur Landstraße und Wald. „Zur größten Abwanderung kam es dann Mitte des 20. Jahrhunderts“ oder „die Erlöschung des Dorfes war im Jahr 1945“ heißt es auf der Tafel.

Danach wurde der Kaiserwald dann Truppenübungsplatz und vermutlich Aufmarschgebiet der russischen Armee. Mir ist die ganze Zeit bewusst, dass ich durch das ehemalige Egerland wandere und dass nach 1945 hier eine massenhafte Vertreibung stattgefunden hat. Die Folgen auf deutscher Seite kenne ich ja, aber auch für die Tschechen muss das doch ein riesiges Trauma sein. Es hat aber noch nie jemand das Thema angesprochen.

Das Restaurace schließt um 18:00. Für mich gab’s dann aber noch Hirschgulasch mit Klößen.

Heute Abend residiere ich mit müden Beinen und ohne Netz im Jagdschloss, das allerdings schon bessere Zeiten gesehen hat. Im Restaurant im Nachbarhaus gab es nur noch Hirschgulasch und der Gastraum war Tierfriedhof. Vielleicht eröffne ich noch eine Seite der besonderen Unterkünfte. Schnell weg hier.