Es ist oft schwierig abends den Blog zu schreiben, wenn die Handyleistung schon am Ende ist. Ich kann zwar immer mal wieder den Akku laden, aber heute hat er gereicht und er muss noch bis morgen reichen.
Aber von Anfang an: Heute der Start in Bar-le-Duc war sehr komfortabel in der Ferienwohnung. Ich hab mir mein Frühstück zwar selbst gemacht, aber die Wohnung war gut ausgestattet und die Bäckerei hatte offen – trotz Feiertag. Zwei Schokoladencroissants zum Frühstück, ein Schweinsohr für unterwegs, kann man nicht meckern.
Hinter dem Ort ging es noch einmal ordentlich in die Berge, aber das war’s dann wohl mit den Steigungen: zuerst Lothringen, heute noch die Ardennen und ab morgen dann wohl die Champagne. Zwei englische RadfahrerInnen, die ich auf dem Weg von London nach München gestern auf dem Campingplatz getroffen habe, waren ganz begeistert und meinten, ich müsste unbedingt Champagner trinken. Steht aber erst mal nicht auf meinem Speiseplan.
Nach dem Anstieg sah das Land schon ziemlich flach und milde hügelig aus und blieb es auch. Und ich fand endlich den Wanderweg GR 14, der mich von jetzt bis Paris begleiten soll. Aber da hab ich mich zu früh gefreut – die Franzosen behandeln ihre Wanderwege noch liebloser als die Deutschen.
Eine Station unterwegs war das Kloster Trois Fontaines l’Abbey. Aber trotz des schönen Namens (drei Quellen) gab es nirgendwo Wasser.
Aber eine bemerkenswerte Ruine und einen riesigen öffentlichen Park gab es stattdessen.
Ich hab ja heute auf Risiko gespielt und erwartet, in Cheminon irgendwo eine Unterkunft zu finden. Aber obwohl ich 5 Leute auf der Straße gefragt habe – Wasser ja, aber kein Zimmer für mich. Die älteste der Leute hat bestimmt 3 mal gesagt: Sie sind sehr mutig (courageux). Und es hörte sich immer ein bisschen so an wie, Sie sind ganz schön frech.
Schließlich bin ich mit meinem Zelt auf einer Wiese gelandet. Zum Glück ist mir der Sohn des Besitzers über die Füße gelaufen und ich konnte mir eine Erlaubnis einholen. Was gut war, denn später gab es kritische Blicke und Fragen – von einem Typen, dem ich auch nicht im Dunkeln begegnen möchte.
Heute waren es 33 km und ich gehe ohne Dusche ins Zelt. Und habe immerhin für morgen schon sicher den Campingplatz gebucht.