Meine beiden Pilger sind heute morgen eine halbe Stunde früher los, in der festen Überzeugung, dass ich sie einhole. Monique hilft mir noch bei der Suche nach der nächsten Unterkunft, ruft bei einem Logis in Vigy an und macht meine Reservierung klar. Alles ganz easy. Sie hofft für heute auf Regen und es sieht fast danach aus.
Der Weg ist hier gut markiert, trotzdem verliere ich den Weg irgendwann und finde dafür dieses restaurierte Waschhaus.
Später im Wald stoße ich dann auf Überreste der französischen Verteidigung gegen Deutschland vom 2. Weltkrieg.
Auch bei Monique bin ich noch auf Geschichte gestoßen: 5 Bände Geschichte der Gestapo auf Französisch, drei verschiedene Ausgaben von Mein Kampf auf Deutsch, und jede Menge anderer historischer Werke. Alles in den Regalen in meinem Zimmer.
Gegen Mittag nach einer Pause in einer Bar mit großem Milchkaffee (ich trinke doch sonst nur Latte Macchiato) hole ich dann tatsächlich noch meine Pilger ein: Birgit und Heinz von der Ahrquelle.
Wir laufen dann den Rest des Weges zusammen und erzählen uns unsere halbe Lebens- und Familiengeschichte. Unser Tempo passt ganz gut zusammen, heute muss ich mich ja auch nicht unbedingt beeilen, und wir verstehen uns auf Anhieb ganz gut.
Auch heute hatte ich wieder viel Landstraße, aber das letzte Stück geht durch den Wald und durch große Strecken mit Bärlauch.
Mein Quartier heute heißt Adeppa, sehr ähnlich unserer Jugendherberge, aber wohl eher ein privates Projekt. So ganz reicht mein Französisch nicht dafür. Aber ich habe Bett, Dusche, Abendessen und Frühstück. Alles tres bien.
Vive la France