13.05.

Es ist mir heute morgen schwer gefallen, vom Frühstückstisch loszukommen. Aber ich hatte eine Verabredung um 11 Uhr in Rhaunen – und bis dahin noch 12 km vor mir. Peter und Kerstin wollten sich mir heute anschließen und warteten dort auf mich.

Der Weg ging zuerst über die Brücke in Gehlweiler und dann durch eine ganz weite Wiesen- und Weidenlandschaft.

Unser Treff „an der Kirche“ hat tatsächlich geklappt und wir sind dann nach einem ersten Picknick mit Kuchen (!) zu unserer Tagestour aufgebrochen.

Kerstin mit dem Spucker, einer Bronzefigur in Rhaunen, die alle paar Sekunden Wasser spuckt.

Ab Ortsausgang waren wir wieder völlig alleine auf der Strecke und haben schon nach einer halben Stunde Wanderung eine richtig große Höhle im Berg entdeckt.

Es hat uns einige Überwindung gekostet, die Höhle bis in alle Seitenräume zu erkunden: finster, rutschig und etwas unheimlich.

Und das Erstaunlichste: Keine Hinweistafel, keine Legende, nicht einmal der Name der Höhle war zu erkennen.

Das Wetter war etwas unbeständig und wir haben in fliegenden Wechsel zwischen  Regenjsacke und T-Shirt gewechselt.

Irgendwann war dann sogar Zeit für die Sonnencreme.

Der Weg hat uns durch ein neu ausgewiesenes Naturschutzgebiet bis in 763 m Höhe geführt, ein langsamer beständiger Anstieg, und von dort hatten wir auch wieder tolle Ausblicke über den Soonwald.

Oft sind wir auf breit ausgebauten Wirtschaftswegen gelaufen.

Wir drei hatten ein sehr unterschiedliches Tempo und mussten immer mal wieder unseren Rythmus abstimmen. Oft war Peter vorn und Kerstin hinten, weil sie häufiger Details am Wegrand entdeckt, die mir schon gar nicht mehr auffallen.

Dieser Holzhaufen war so ein Detail, vergessen, verrottet und völlig von Moos überwuchert.

Am Ende zog sich der Weg etwas, und die letzten Kilometer (32 km für mich und 20 km für Peter und Kerstin) sind sowieso immer die schlimmsten.

Da ist so eine Erfrischung im Brunnen eine willkommene Abwechslung.

Heute musste ich mich ausnahmsweise nicht um mein Quartier kümmern, denn Peter und Kerstin hatten ihr Wohnmobil in Morbach abgestellt und wir wollten auf dem Campingplatz dort übernachten. Aber – keine Toiletten in der Nähe, die Kneipe war nicht rauchfrei und alles eher lieblos. Da wollten wir nicht bleiben.

Ganz anders dagegen unsere „zweite Wahl“, die Harfenmühle. Wir hatten ein schönes Plätzchen, die Waschräume waren topp und das Restaurant hatte eine gute Küche.

Ein entspannter Abend nach einem anstrengenden Tag. Und mein orangener Schlafsack ist diesmal trocken geblieben.

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