11.05.

Nach den Aufregungen der letzten beiden Tage, bin ich es heute etwas weniger abenteuerlich angegangen.

Burg Stahleck in der Morgensonne – auch schön.

JH-Frühstück bedeutet ja immer, man ist nicht allein. Aber mit 100 oder mehr 4-Klässlern ist es schon besonders. Ich bin schon früh frühstücken, als ich den Raum noch für mich hatte, und bin erst gegangen, als der Sturm wieder vorbei war.

Der Innenhof mit dem Treppenaufgang in den Fels gehauen. Gerade mal für 5 Sekunden leer.

Die Burg liegt schon ziemlich weit oben, aber ich musste noch höher, zuerst auf den Rabenkopf (400 m) und hinter Rheinböllen dann auf den Hochsteinchen (648 m).

Mit sehr schönem Blick auf die Weinberge und den Rhein
Mein Abschiedsbild vom Rhein. Das Wetter sieht trübe aus, aber es wurde noch richtig heiß.

In Rheinböllen war ich gegen 12:30 Uhr und musste mir dann noch die Zeit bis 14 Uhr mit Kuchen essen, Vorräte einkaufen und Nachtquartier auschecken vertreiben. Denn der Schuster machte dann erst wieder auf, und mein Gürtel braucht seit Wochen ein neues Loch. Ich hab abgenommen, hat der Schuster auch gleich messerscharf geschlossen. Mindestens 7 kg, aber eher 10 kg. Hab mich lange nicht mehr gewogen.

23 km waren es heute nur, aber die letzten drei bis Argenthal bin ich im Stechschritt gelaufen, weil es schwer nach Gewitter aussah. Aber es hat mich verschont.

Ein Reh! Diesmal hab ich es zuerst gesehen und konnte noch Fotos machen.

10.05.

Die Überraschung: Eis auf Zelt und Wiese.

Die Nacht war nass, weil das Tarp durch die Luftfeuchtigkeit auch von innen nass war, und kalt. Kaum zu  glauben, es wurde unter Null Grad, und am Morgen hatte ich eine dünne Eisschicht auf dem Zelt. Auch der Schlafsack ist natürlich außen nass geworden. Bei jedem Aufstehen, Umdrehen, frierend Aufwachen, wärmere Sachen Anziehen bin ich kalt geduscht worden.

Aber im Schlafsack habe ich die Nacht zumindest weitgehend trocken überstanden und habe auch mal geschlafen. Bei den Bedingungen ein Wunder! Und der Campingplatz hatte eine gute Heizung in Dusche und Toilette. So ist meine Ausrüstung wieder halbwegs trocken geworden.

Rundblick von der Höhe aufs Wispertal

Jetzt war ich natürlich nicht mehr auf meinem E3 Wanderweg. Karten habe ich hier nicht, weil ich völlig ohne Netz und doppelten Boden wander. Mit etwas Intuition habe ich den Wanderweg an der Wisper gefunden, aber nach 3 km auch schon wieder verloren. Dann musste ich ein paar km auf der Wisperstraße laufen. Zum Glück waren die Biker erst ab 11 Uhr unterwegs. Frühstück gabs natürlich keines – erst nach 6 km mit Blick über das Wispertal.

Für die Ortsunkundigen: Die Wisperstraße geht schmal und kurvenreich durch das Tal der Wisper. Und der Wispersteig führt vorwiegend auf der Höhe entlang.

Ohne Karten bin ich dann dem Wispersteig gefolgt, der sehr schön und wild ist, aber mich überhaupt nicht weiter in Richtung Ziel (zurück zum E3 oder nach Lorsch) gebracht hat.

Wild und manchmal gefährlich. Hier hab ich ein Rudel Rotwild von einem Dutzend Tieren aufgeschreckt, die in wildem Galopp durch den Wald sind.

Ich hatte den E3 verlassen und war im Blindflug unterwegs Richtung Lorsch. So bin ich bei der Kanterburg gelandet – beliebter und bekannter Bikertreff. Vorübergehend geschlossen. Hier war mein Plan, mir mit WLAN neues Kartenmaterial aufs Handy zu laden.

Trotz tollem Wetter war meine Laune jetzt echt schlecht. Wandern ohne Karten ging nicht. Ein Bus kam nach Plan erst nach 5 Stunden, Taxizentrale reagiert nicht. Da hab ich dann mal wieder den Daumen rausgehalten.

Eine Stunde nur Biker, Sportwagen, ein Erlkönig und wenig anderes. Dann hat mich eine Frau vom HR gerettet und mitgenommen. Die drehten gerade eine Reportage über Lorsch und den Wispersteig – Titel hab ich vergessen.

So bin ich dann völlig easy nach Lorsch gekommen.
Und mit der Fähre auch über den Rhein …
… nach Niederheimbach.

Dann noch ein lockerer Spaziergang am Rhein entlang bis Bacharach.

Bacharach City
Letzter Aufstieg und Blick von oben auf Bacharach

Und da hatte ich ein Zimmer in der Jugendherberge Bacharach gebucht. Nachdem ich mein Zimmer in der DJH Oberwesel storniert hatte. Bisschen viel Checkerei heute – das nervt.

Burg Stahleck, mein Quartier heute – da kann man nicht meckern.
Mein Blick in den Innenhof
Der Aufgang zu meinem Zimmer (ganz oben links) und zu meiner Dusche (halbe Treppe links)

So konnte ich wieder richtig heiß duschen, einen Teil meiner Sachen waschen und trocknen und bin wieder versöhnt mit dem Tag. Und ich bin etwa am Etappenziel – auch wenn ich nur 19 km gelaufen bin.

Und zum Schluss so ein Ausblick.

09.05.

Die Auringer Mühle ist wirklich eine Empfehlung wert.

Jedes Zimmer ist individuell und sehr geschmackvoll gestaltet. Und dieses Jahr wollen sie auch noch eine Straußwirtschaft aufmachen. Wenn ihr mal ein Wochenende abschalten wollt: www.auringermuehle.de

Geniale Augenblicke

Die Tour heute war auf vertrauten Wegen in einem großen Bogen um Wiesbaden, vom Kellerskopf, über die Platte und die Eiserne Hand zur Hohen Wurzel.

Wandern auf dem Taunuskamm
Einigen wird das bekannt vorkommen: Das Jagdschloss Platte.
So schön kann der Taunus bei Sonnenschein sein.

Dann noch Schlangenbad und Hausen vor der Höhe und meine Wanderung wäre nach 32 sonnigen km zu Ende gewesen. Aber in Hausen, war kein Zimmer zu bekommen. Ich wusste, dass es schwierig wird, und hatte auch überlegt in einer Schutzhütte zu übernachten, aber so etwas ist mir auf meinem Weg zumindest auf den letzten 10 km nicht mehr begegnet.

Der Wirt meiner potentiellen Unterkunft hat dann mehrere Alternativen vorgeschlagen, die aber alle noch 8 km Wanderung bedeutet hätten.

Vom Nachbartisch kam schließlich die Rettung. Die beiden schlugen vor, mich zum Campingplatz Matzenmühle mitzunehmen. Gute Idee, aber dort ist Ruhetag! Aber Jan ist bei der Feuerwehr und Katastrophen gewohnt. Er hat den Chef, den er noch vom letzten Brand kannte, aus seinem Wohnwagen geholt und alles klargemacht.

Jan aus Niedergladbach. Danke für euren Einsatz!

Das war heute mein Mühlentag. Aber vom Komfort her das komplette Gegenteil. Immerhin hab ich es geschafft, mein Tarp mit meinen Wanderstöcken zweimal perfekt aufzubauen – nachdem ich das erste Mal einen Kuhfladen mit im Zelt hatte.

Gemütlich ja, aber freier Raum überm Kopf etwa 20 cm.
Also reinkriechen und sich wohl fühlen.

Abrr WLAN? Was ist das! Und kein Netz seit nachmittags um 15 Uhr.

08.05.

Der Wald hat heute im Dunst etwas Geheimnisvolles, Zauberhaftes.

In der Luft liegt noch die Feuchtigkeit der letzten Tage und ich wandere langsam und stetig bergauf durch Streuobstwiesen.

In Hintergrund (kaum zu erkennen) die Burg Königstein, wo ich gestern war.
Meine Erwartungen noch übertroffen: Hier blüht schon der erste Ginster.

Nach 7 km Anstieg habe ich auf 506 m Höhe den Atzelbergturm erreicht. Mit meiner Höhenangst und bei der geringen Fernsicht bin ich nicht hochgestiegen. Aber beeindruckend ist er auch von unten auf jeden Fall.

Der Atzelbergturm mit seinem modernen Gegenstück.

Stop in Fischbach. Ich such mir ne Bank im Ort für eine Pause und kämpfe grad mit mir, ob ich den leichteren Weg am Bach oder den über den Berg nehmen soll. Da fragt mich ein alter Mann (relativ fein, aber mit zerschlissener Trainingshose) ob er sich zu mir setzen könnte, er wohne hier und hätte mich vorbeigehen sehen. Er wollte mir was Gutes tun und holt ne Flasche Äppler und ein Glas aus seiner Plastiktüte. Natürlich trinken wir zusammen und kommen ins Gespräch. Ich erzähle von Prag-Paris. Und er von seiner Kindheit in Prag – und ich sitze hier im Egerland-Viertel (vgl. meine Tschechien Beiträge).

Zum Abschied bekomme ich noch eine Handvoll Eukalyptus Bonbons geschenkt. Und die Empfehlung, den Weg über den Berg Staufen zu nehmen, mit fantastischer Aussicht vom Kaisertempel. Und einem Ausflugsrestaurant.

Der Staufen gehört tatsächlich zum Frankfurter Stadtwald.

Also geht’s über den Staufen, mein dritter Berg heute. Das Restaurant hat montags geschlossen – aber die Aussicht ist wirklich schön – trotz Wolken.

Der Kaisertempel oberhalb von Eppstein
Und die Aussicht von ganz oben auf Eppstein. Da musste ich natürlich auch noch runter.

Eppstein hat seine Altstadt und eine Burg zu bieten, aber am meisten interessiert hat mich das „alternative“ Projekt im Bahnhof: Wunderbar weite Welt. Mit wunderbar kreativer Atmosphäre, gutem Kuchen und guter Musik (u.a. Patti Smith)

Bahnhof Eppstein
Eppstein, Altstadt und Burg

Mein Weg hat mich heute ganz nah an die A3 und an Wiesbaden heran geführt. Schon verrückt, hier zu sein und an einem Bus vorbeizukommen, der nach Wiesbaden zum Platz der deutschen Einheit fährt.

Endstation Linie 21
Hier kreuzt der E3 die A3.

Eigentlich wollte ich heute bis Naurod, aber die Übernachtungen dort waren mir zu teuer. Ich wollte es diesmal riskieren und einfach auf der Straße nachfragen. Aber dann bin ich an der Auringer Mühle mit einem Schild „Bed&Breakfast“ draußen vorbeigekommen und habe einfach mal angerufen – und es passt: Zimmer frei und bezahlbar. Und für die Besitzer das erste Mal, das jemand vor der Tür steht und für den gleichen Abend ein Zimmer will.

Auringer Mühle

So waren es heute 27 km und vier Berge: Atzelberg 506 m, Rossert 515 m, Staufen 451 m, Erlensuder 371 m. Die vier Spitzen rechts im Höhenprofil.

07.05.

Heute hab ich mir Urlaub von der Wanderung genommen, bin in Glashütten geblieben und habe zuerst meine Brüder verabschiedet.

Dann kam lieber Besuch aus Astheim.

Ute und ich haben einen Ausflug nach Königstein gemacht. Mit dem Auto, denn es hat ausnahmsweise mal wieder geregnet. Alles ganz ungewohnt und ohne Rucksack.

Königstein hat sich relativ trocken und hübsch präsentiert.
Das alte Stadttor

Und ein bisschen gelaufen sind wir dann auch noch und haben uns die Burg angesehen. Keine Ahnung, dass Königstein eine hat und dann auch noch so eine große Anlage, die mindestens bis auf das Jahr 1215 zurückgeht.

Von einem von Münzenberg angelegt und Teil der Befestigungsanlagen von Kaiser Barbarossa.
Der zentrale Palast wurde von mehreren massiven Ringmauern geschützt.

Es gibt jede Menge Katakomben, Säle und Räume, die für Feste gemietet werden können.

Eine Hainbuche (?) im Kurpark

Morgen geht es wieder weiter, allein und durch den Taunus und meine geplanten nächsten Stationen sind Naurod, Hausen vor der Höhe und Kaub.

06.05.

Die Nacht haben wir bei Dachgebern verbracht. Für alle die das nicht kennen: Das ist eine Gruppe von Leuten, die sich gegenseitig kostenfrei Quartier bieten. Und mein Bruder Klaus ist da Mitglied.

Vielen Dank noch mal nach Wehrheim!

Und heute hatten wir das große Los gezogen und endlich Sonne und Wärme satt.

Es ist aber auch der letzte Tag, an dem ich mich nicht um die Wegführung und die Unterkünfte kümmern und unterwegs ohne die Frotzeleien und Unterhaltung meiner Brüder auskommen muss.

Diese Unterstützung werde ich vermissen!

Die Tour ging von Anfang an steil bergauf und insgesamt auf 770 Höhenmeter, vorbei am Römerkastell Saalburg und immer wieder am Limes entlang.

Die Saalburg kannte ich schon und meine Brüder hatten kein großes Interesse an einer Besichtigung.
Suchbild

Bisher kenne ich die Gegend hier eigentlich nur vom Langlauf her, und Sandplacken war eine der Loipen-Treffpunkte. Es ist aber auch eine Felsformation, die völlig frei steht und von der aus wir das ganze Rhein-Maingebiet überblicken konnten. Die Skyline Frankfurts allerdings nur sehr vage im Dunst erkennbar.

Der Blick von oben in Gegenrichtung Skyline

Unser erster längerer Stopp war auf der Aussichtsterrasse im Berggasthof Herzberg bei Kakao und Kuchen. Unsere Belohnung für den Aufstieg und ein viel attraktiveres Ausflugsziel als der Feldberg und auch mit tollem Ausblick.

Der Aussichtsturm auf dem Herzberg

Zum Feldberg kamen wir aber auch noch, denn der E3 führt direkt am großen und kleinen Feldberg vorbei. Wir waren nicht ganz oben, auf die letzten 2 km haben wir dankend verzichtet, denn der Verkehr um den Feldberg mit zig Motorrädern machte das Wandern auch wenig entspannt.

Drei Bilder unserer letzten großen Käsebrotpause. Ausweiskontrolle!

Dann ging es nach Glashütten genauso steil bergab wie vorher bergauf – und wir werden es morgen wieder in den Waden spüren. 20 km waren es heute und für mich inzwischen über 800 km.

05.05.

Wir sind schon drei abenteuerliche Gestalten.

Heute morgen wurden wir von unserer Gastgeberin mit diesem Foto aus der Butzbacher Zeitung überrascht.

Ich freue mich hier im Taunus zu sein und die Landschaft kommt mir sehr vertraut vor, eine Mischung aus Wiesen, Laub und Nadelwald.

Blick auf den Steinkopf
Und ein paar Forellenteiche liegen auch auf unserem Weg. So wie es riecht, werden die Forellen auch gleich gebraten.

Überraschend tauchen auch einige große Kletterfelsen auf und Klaus erinnert sich an seine geologische Vergangenheit (als Geographielehrer).

Es bleibt den ganzen Tag trocken und wir sind weiterhin guter Hoffnung auch irgendwann mal die Sonne zu sehen.

Wir überwinden alle Hindernisse.

Von der Kranzburg in Kranzberg haben wir etwa dreißig Fotos gemacht, ehe wir mit diesem zufrieden waren.

Der E3 folgte später dem Limes und wir wechseln ab und zu römische und germanische Seite. Wir kreuzen einige römische Fundamente, aber das Highlight ist dann das Kastell Kapersburg und die Grundmauern des Badehauses.

Die Kapersburg …
… mit dem Badehaus,
das leider nicht mehr in Betrieb ist. 

Wir haben uns heute noch mal auf 23 km gesteigert und einiges an Höhenmetern geschafft.

Unsere Strecke von Bodenrod bis Bahnhof Saalburg. Von dort sind wir eine Station schwarz bis Werheim gefahren zu unserem Abendquartier. Ich hab es auf der kurzen Strecke einfach nicht geschafft, per RMV-App ein Ticket zu lösen.

04.05.

Die Burg in Münzenberg

Die Münzenburg soll ja eine der ältesten erhaltenen Burganlagen im Land sein, aber leider erst ab 10 Uhr geöffnet …

… und bei diesem Wetter sah sie nicht besonders gut erhalten aus.

Meine Erkenntnis von heute morgen in unserer Bleibe war, je weiter ich nach Westen komme, desto härter wird das Wasser und desto weicher das Klopapier.

Navigation bei Hochwasser

Die gute Nachricht: Heute hatten wir so gut wie keinen Regen. Die schlechte: Inzwischen sind die Wege so durchgeweicht, dass wir freiwillig Umwege über Asphalt gelaufen sind und unser Outfit etwas gelitten hat.

Schlafzimmer, Küche, Bad

Aber immerhin hatten wir ab und zu ein bisschen Weitsicht und insgesamt war auch unsere Laune deutlich besser. Alle 5 km über flaches Land gab es dann auch wieder mal ein Wanderzeichen – in Ermangelung eines Baumes einfach auf die Straße genagelt.

Da gibt es in der Wetterau noch Potential nach oben.

Butzbach war nach knapp 10 km Zwischenstation, und wir sind nach einem Irrweg durch die Stadt auch schließlich in einem Café gelandet – das erste und zweite waren nur Eiscafés, das nächste war zu leer, das vierte stank nach Rauch und ich wollte bei dem Wetter auf jeden Fall drinnen sitzen …

Der Marktplatz in Butzbach

Und dann bekam Klaus seinen Kakao ohne Sahne (machen wir nicht!) und ich meinen Erdbeerkuchen mit Sahne. Und Ulli isst sowieso nur Käsebrötchen – wegen Diabetes. Und dann hab ich erst jemandem mein Ladegerät und dann auch noch das Kabel ausgeliehen – also nix los.

Butzbach war dann nicht nur die Perle, sondern auch das Ende des Weges durch die Wetterau, danach ging es aufwärts in den Hochtaunus. Und der zweite Teil des Tages war dann voll nasser Überraschungen und Bergbäche auf unserem Weg.

Der andererseits sehr abwechslungsreich durch lichten Wald und gut markiert war (Dank an dieser Stelle an den Taunusclub), und Ulli nutzte die Gelegenheit, im tiefsten Wald einen Termin zum Blut abnehmen zu machen. Schöne neue Welt!

Klaus ist Autor bei Wikipedia und musste unbedingt von Hausen und Bodenrod attraktive Fotos machen, denn die Orte sind zwar mit einem Eintrag vertreten, aber noch ohne Bild. Darüberhinaus hat er jetzt ein Bild von Fee (11 Jahre), ihrer kleinen Schwester und ihrem Freund. Und weiß alles über die alte Dorfschule und Fees rumänische Oma.

Bodenrod im Hochtaunus (Hintertaunus?)

Überhaupt Bodenrod – da wollten wir ursprünglich in die Pfadfinderunterkunft auf dem Donnerskopf, aber heute haben wir endlich erfahren, dass die noch geschlossen hat und die Duschen saniert werden. Ein bisschen spät die Info, aber immerhin haben wir noch eine Alternative gefunden. Und haben 22 km geschafft – Respekt für meine Mitwanderer.

03.05.

    Unser Quartier heute morgen: Pension Edeltraut

Zu dem Zeitpunkt war uns schon klar, wir würden heute genauso nass werden wie gestern.

Wir haben jetzt endgültig den Vogelsberg hinter uns und sind in der Wetterau angekommen. Es ist flach geworden und statt Wäldern dominiert die Landwirtschaft. Jetzt bekomme ich Rapsfelder satt.

Zum Glück sind unsere Sachen über Nacht getrocknet, so dass wir zumindest unter unseren Regensachen trocken sind.

Einen regensicheren Platz haben wir lange nicht gefunden.

Ab 10 Uhr regnete es ununterbrochen und erst nach 10 km kam der Ort Bellersheim in Sicht, zwar ohne geöffnete Kneipe, aber immerhin mit einer trockenen Bank für eine erste Pause. Von der Auszeichnung „dolles Dorf des Jahres 2015“ war nichts zu erkennen, äußerlich ein ausgestorbenes Kaff wie viele andere vorher.

Die Versorgung klappt jedenfalls ausgezeichnet, mit Käsebrot, Äpfeln, Marzipan und Studentenfutter.

Dann wurde der Untergrund immer matschiger, Schuhe und Hosen waren voll Schlamm, und wir entschieden uns daher, das nächste Stück Weg auf der Schiene zu machen.

Natürlich nur auf einer stillgelegten Trasse.

Schon der zweite Tag im Regen – man könnte vielleicht meinen, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber es fällt mir auch zu dritt nicht leichter, dieses Wetter zu ertragen. Da bin ich auch froh, dass unsere Etappe schon nach 17 km zu Ende ist.

Kurz vor Münzenberg mit der Münzenburg im Hintergrund
Eine der ältesten romanischen Burganlagen in Deutschland – aber bei Regen weder sehens- noch besichtigungswert.

Und auch für morgen macht uns die Vorhersage wenig Hoffnung.

Der Weg von Langd über Hungen nach Münzenberg

02.05.

Schotten hat einige sehr schöne Ecken.

Das war heute ein Regentag der übleren Sorte und wir sind ziemlich durchnässt worden. Der Vormittag war noch relativ trocken und wir sind mit guter Laune gestartet.

Die drei Brüder Ulrich, Jürgen und Klaus (v.l.)
Und auch in Schotten hatte es zwar nachts geregnet, aber es fing erst wieder zu nieseln an, als wir schon im Wald waren.

Dann regnete es sich für 3 Stunden ein und es gibt nur wenig Natur zu zeigen, weil es den Rest des Tages ausschließlich durch Wald ging.

Aus der Serie „Besondere Bäume“
Letztlich sah es den ganzen Tag so aus, und außer uns war wirklich niemand unterwegs.
Für kurze Zeit saßen wir im Trockenen auf einem Hochsitz.

Es gab auf dem ganzen Weg auch keine Einkehrmöglichkeit und nicht einmal eine Hütte, in die wir uns hätten flüchten können. Also Zähne zusammen und durch. Aber dafür haben wir die 18 km heute gut überstanden und wohnen jetzt in einem kleinen Fachwerkhaus in Langd.

Immerhin sind wir optimal ausgerüstet.

Zum Glück gibt es hier einen Wäscheständer und genug Heizkörper um alle unsere Klamotten zu trocknen, und die Schuhe sind mit Papiertüchern ausgestopft.

Stillleben mit nasser Hose